Update - Hilfe für Kiew

20.04.2022

Erneuter Dank von Vitali Klitschko

Die Nachrichten dominieren mit grauenhaften Bilder von Russlands Großoffensive auf die Ostukraine. Am Osterwochenende wurde eine Waffenfabrik in Kiew zerstört.  Am selben Tag – also gerade rechtzeitig erreichte ein neuer Hilfstransport aus OWL die ukrainische Hauptstadt: Dem Netzwerk aus OWL ist es an Ostern gelungen, fünf Feuerwehrautos an Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko zu übergeben. Im März und im April erfolgten bereits Medikamentenlieferungen von insgesamt 36.000 Euro.

Eure Fahrzeuge retten das Leben unserer Bürger!“ Mit diesen Worten bedankte sich Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am Ostermontag bei den deutschen Städten und Gemeinden, die die Löschfahrzeuge und Rüstwagen gespendet haben. Sein Dank gilt insbesondere den Feuerwehren in Melle, Straelen, Dülmen und Senden. Organisiert wurde der Konvoi dieses Mal von dem Bielefelder Brandschutzunternehmen Carl Henkel, das zum Hilfsnetzwerk um den ehemaligen Europa-Abgeordneten Elmar Brok, das Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), PVM Testzentren sowie den Hilfsverein Help-up aus Oerlinghausen, gehört. Bei der Zulassung der Fahrzeuge unterstützte die Firma Kroschke, die auch die gesaten Kosten inklusive der Versicherung übernahm.

Wie notwendig die Spende war, berichtet Artur Swiatek. Der Mitarbeiter der Firma Carl Henkel, die insbesondere auf den Brandschutz spezialisiert ist, hatte den Konvoi geführt und Kontaktpersonen aus der Ukraine bei der Übergabe nahe der polnisch-ukrainischen Grenze getroffen. „Wir haben Fotos von detonierten Feuerwehrfahrzeugen gesehen und von Löschfahrzeugen mit Einschusslöchern in der Windschutzscheibe. Es sollen auch Feuerwehrleute getötet worden sein. Dementsprechend schnell haben sich die Ukrainer nach der Übergabe auf den Weg gemacht, um die Fahrzeuge die letzten 800 Kilometer nach Kiew zu fahren, denn sie werden dort dringend benötigt.“ Nachts am Karfreitag kam die Kolonne dann sicher in Kiew an.

vor der Abfahrt2Ein Hoch auf die Freiwilligen der Feuerwehren in OWL: Ohne diese Kameradinnen und Kameraden wäre der Konvoi unmöglich gewesen.

Zusätzlich zu den Fahrzeugen für Kiew hat sich das Team noch um ein Fahrzeug der Feuerwehr Ratingen gekümmert, welches dem ukrainischen Katastrophenschutz übergeben werden sollte. Ratingen hatte das Fahrzeug über Vermittlung des ukrainischen Konsulates in Düsseldorf gespendet. Damit das Fahrzeug schnell und sicher an seinen zukünftigen Einsatzort in die Ukraine (Hostomel) gelangt, wurde der Botschaft angeboten es im Konvoi mitzunehmen. Somit wird in Hostomel bald wieder mindestens ein einsatzbereites Fahrzeug stationiert sein. Alle bisher vorhandenen sind im Krieg zerstört worden!

Für alle war die Aktion ein Kraftakt: Normalerweise legen die Feuerwehrautos Strecken von 8 bis 15 Kilometern zurück, daher waren die 2.000 Kilometer bis nach Kiew kein Selbstläufer. „Am Ende hat alles gut geklappt. Im Konvoi konnten wir uns gegenseitig unterstützen und uns bei kleineren Problemen wie einem nachzuziehenden Keilriemen selbst helfen“, blickt Artur Swiatek zufrieden zurück. Für ihn und das 15-köpfiges Team aus Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren Bielefeld und Umgebung waren es lange Tage und Nächte. Alle haben die mehr als 1.200 Kilometer zur polnisch Grenze zur Ukraine mit Tempo 70 zurücklegt, mussten anschließend direkt die lange Rückfahrt antreten und kamen in der Nacht auf Karfreitag um halb fünf Uhr müde und erschöpft wieder in Bielefeld an. Doch angesichts dessen, was die Menschen in der Ukraine aushalten und erleiden, wären alle bei einer ähnlichen Aktion sofort wieder dabei. Und zu einer Wiederholung wird es auch kommen, denn weitere Städte – unter anderen Bielefeld – haben bereits weitere Feuerwehrfahrzeuge gespendet oder denken zumindest darüber nach.

gesammelte FahrzeugeDie Netzwerker für Kiew (v. links nach rechts): PVM-Geschäftsführer Markus Wendler, Mathias Kreft, Vorsitzender des EvKB, der ehemalige Europa-Abgeordnet Elmar Brock und Maximilian Braune (Geschäftsführer Carl Henkel GmbH & Co. KG)

Für das Netzwerk ist es bereits der dritte erfolgreiche Hilfstransport in die Ukraine. Zuletzt haben Mitarbeitende aus dem EvKB Anfang April war eine zweite Hilfslieferung mit dringend benötigten Medikamenten im Wert von 20.000 Euro an die ukrainische Grenze zu Polen gebracht worden. Bei der ersten Hilfsaktion im März hatte der Verein Help-up 16.000 Euro teure Medikamente an die Grenze gebracht, wo sie dann den Vertrauensmännern von Vitali Klitschko übergeben wurden.

Spendenkonto:
Kontoinhaber: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
IBAN: DE48 4805 0161 0000 0040 77
Sparkasse Bielefeld
SWIFT/BIC: SPBIDE3BXXX
Verwendungszweck: Medikamente Kiew / Klitschko (bitte angeben)

Spendenbescheinigungen werden automatisch ab 20 € erstellt. Notwendig ist eine vollständige Adresse dazu.

Uebergabe an die Feuerwehr in Kiew